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Ummendorf

Wallenstein und die Schwäne vom Bördemuseum Ummendorf

Zwei königliche Schwäne empfangen die Besucher am Eingang zur Burg Ummendorf. Die weiß Gefiederten gelten von alters her als etwas Besonderes. Als Seelentiere, göttliche Begleiter, Symbol des Lichts, der Reinheit und Vollendung. Noch heute ziert einer dieser Artgenossen das Wahrzeichen des Ortes – es entstand 1995 auf Grundlage des Familienwappens derer
von Ummendorf im 13. Jahrhundert. Zu jener Zeit war die Burg im Besitz des Magdeburger Erzbischofs. Seit wann genau es den Ort gibt, ist nicht verbrieft. Offiziell erstmals erwähnt wurde er auf einer Urkunde, unterzeichnet von Papst Lucius II. am 11. 1. 1145 in Rom. Er bescheinigte, dass „Vmmenthorp“ zum Besitz des Klosters Berge gehört. Die Geschichte von Burg und Kirche lässt sich fast durchgängig bis in jene Zeit zurückverfolgen. Noch immer prägen eindrucksvolle Torbögen aus Sandsteinquadern den Ortskern. Geschichte erlebbar
wird in der alten Burg. Seit 1924 wurde zusammengetragen, was es geschichtlich Interessantes über die Region gibt: Das Bördemuseum wurde über Jahrzehnte eine überregionale Attraktion. Sowohl kulturgeschichtlich hat sie viel zu bieten als auch an Veranstaltungen – Feste, Ausstellungen, Vorträge oder die seit über 30 Jahren stattfindenden Burgsommerkonzerte.
Berühmt ist der vorweihnachtliche Markt. Besucher können durch romantisch beleuchtete Straßen und Gassen hinauf zur Burg wandeln und sich an den Adventsständen
inspirieren lassen. Zu den Höhepunkten gehört ebenfalls das historische Landmaschinen-Oldtimertreffen. Die größte maschinelle Attraktion allerdings ist fester Bestandteil des Museums: der noch einzige komplett bestehende Dampfpflug Sachsen-Anhalts, wie er ab etwa 1870 auf den Zuckerrübenäckern eingesetzt worden ist – bis in die 1960er Jahre hinein. Eine imposante Sammlung von landwirtschaftlichen Geräten zeugt von der Bedeutung der Börde als Kornkammer der Region. Im Nordflügel der Burg ist nachzuempfinden, wie die Leute vor zwei Jahrhunderten lebten und wohnten, es gibt Bauernstuben mit kompletter Einrichtung zu besichtigen, Bördetrachten und historische Aufnahmen. Das älteste Stück der Burg ist der Turm des Burgfrieds. Seine Grundlagen stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das obere Zimmer wird mit dem Jahr 1576 beziffert und kann besichtigt werden.
Es gab mehrere Umbauten. Sie lassen sich auf Inschrifttafeln an Haupttor und Kornhaus sowie im Turmzimmer nachlesen bzw. auf einer Abbildung des Ortes aus dem 17. Jahrhundert ersichtlich. Die Burg wurde übrigens im Dreißigjährigen Krieg erobert vom Feldherrn Wallenstein, dem später Deutschlands Vorzeigedichter Schiller ein literarisches Denkmal setzte. An der Südwestecke steht das „Lusthaus“ aus dem 18. Jahrhundert. Es wurde saniert und ist heute der Informationspavillon am Kräutergarten. Der ist eine botanische Besonderheit. Er enthält historische und unbekannte Nutzpflanzen – mehr als 400 Arten. Gewächse, die im Mittelalter genutzt worden sind oder von anderen Kontinenten stammen. Mit Hilfe des Förderprogramms „Leader“ wurde die Jugendbauhütte in der Wormsdorfer Straße saniert und als Schlossladen eingerichtet. Er ist wochentags zur Touristinformation geöffnet. Zudem entstand eine Fahrradausleih- und Reparaturstation, liegt die Ortschaft an der B 245 doch am Aller- und Holunder-Radweg. Wanderer können in der nahegelegenen Herberge übernachten.
Bei Spaziergängern sehr beliebt ist das neu gestaltete Gelände zwischen der Aller und der Straße nach Wormsdorf. Dort wurde ein Ökoteich angelegt, ein Streuobstgelände
und eine Kleingartenanlage. Dadurch finden viele Pflanzen- und Tierarten einen naturnahen Lebensraum.