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Oebisfelde

Älteste Sumpfburg Europas

Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es nicht erwartet. So war der Name des Ortes östlich von Wolfsburg lange Zeit nur ein Synonym für die innerdeutsche Grenze: Oebisfelde. Die letzte Bahnstation der Strecke Berlin - Wolfsburg - Hannover auf DDR-Gebiet bis 1989. Auf den ersten Blick ist der Ort heute ein typisches altmärkisches Städtchen. Doch beim Blick hinter die Kulissen entdeckt man Beachtliches. Hier finden sich gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte. Die Oebisfelder Burg gilt als die älteste noch erhaltene Sumpfburg Europas. Sie wurde vermutlich bereits im 10. Jahrhundert angelegt, um Land und Bevölkerung diesseits des Drömlings gegen Feinde zu sichern und diente gleichzeitig als Schutzburg einer wichtigen Handelsstraße. Nach dem stetigen Verfall der Anlage begannen 1991 mit Unterstützung der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ und des Landes Sachsen-Anhalt die Rekonstruktionsarbeiten an der historischen Anlage. Das Hauptaugenmerk lag dabei beim Wiederaufbau des zwischen Hauptgebäude und dem ehemaligen Wohnhaus befindlichen Verbinders. Hier befinden sich jetzt ein attraktiver Ratssitzungssaal und die Sanitärräume für den ebenfalls renovierten Rittersaal, der für Veranstaltungen aller Art und als Trauzimmer zur Verfügung steht. In den vergangenen Jahren hat sich die Oebisfelder Burg zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt entwickelt. Auf den neu gestalteten Burghöfen werden Märkte veranstaltet, finden Konzerte statt. Zu nennen ist hier auch das traditionelle Altstadtfest, das jährlich im Juni mit seinem Mittelalterspektakel viele Besucher aus nah und fern anlockt. Der Oebisfelder Heimatverein hat mit viel Eigeninitiative, aber auch durch finanzielle Zuwendungen von Stadt, Landkreis und Land, in den Räumen des ehemaligen Gesindehauses ein attraktives Burg- und Heimatmuseum geschaffen. In ständigen und wechselnden Ausstellungen wird die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner dargestellt.

Zu den markantesten Wahrzeichen der Stadt zählt neben dem Burgturm die evangelische St. Katharinenkirche. Gegründet wurde sie von der Familie von Ovesfeld. 1314 erfolgt die Ersterwähnung des Gotteshauses. Der Kirchturm ragt etwas schief in den Himmel, da er infolge einer Senkung der Grundmauern einen Überhang von einem Meter hat. Wertvolle Details sind noch an der Außenfassade erkennbar: an der Westwand des Turmes eine sehr alte Steinplatte mit dem gekreuzigten Heiland und der trauernden Maria; an der Sakristei zwei eingemauerte Steinplatten, die als Sonnenuhr dienten. Im Innern kann man Grabdenkmäler, Epitaphe und Altäre bestaunen. Kostbarstes Stück ist die große Figur der Emmeranzia (Großmutter Annas, Urgroßmutter Jesu), gefertigt um 1500. Es ist eine der noch weltweit sieben existierenden Figurengruppen dieser Art. Neben seiner historischen Altstadt mit den sehenswerten Fachwerkhäusern - errichtet zwischen dem 14. bis 19. Jahrhundert - trumpft Oebisfelde auch als naturnahe Stadt. In der Parkanlage am Dämmchen in Oebisfelde können Touristen und Spaziergänger entspannen und an einem einzigartigen Skulpturenpark flanieren Oebisfelde ist heute der Sitz des gemeinsamen Verwaltungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen und liegt im westlichen
Landkreis Börde. Der Ort hat sich neben dem städtischen Flair den dörflichen Charakter bewahrt, der das Leben in einer Kleinstadt so angenehm macht. Im Jahr 2014 feiert Oebisfelde sein 1.000-jähriges Bestehen.