Startseite | Impressum | Sitemap
Sie sind hier: Startseite // Rund um den Huy // Osterwieck

Osterwieck

Eine Perle der Fachwerkstraße

Karl der Große war es, der im Jahre 780 auf seinem Feldzug gegen die heidnischen Sachsen das heutige Osterwieck - damals noch unter dem Namen „Salingenstede” (Seligenstadt) - als ein Missionsbistum gründete. Heute steht die Stadt Osterwieck in der Gunst der Fachwerk-Liebhaber ganz oben, denn kaum eine zweite Stadt in der Harzregion kann an ihren Fachwerkhäusern so reichhaltiges Schnitzwerk präsentieren. Mehr als 400 Fachwerkhäuser stehen in der Altstadt, einige sind mehr als fünf Jahrhunderte alt. Hier sind mehr Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert zu finden, als in Quedlinburg und Wernigerode zusammen. Fünf Bauepochen von der Gotik bis zum Klassizismus sind hier anzutreffen, besonders reichhaltig ist der niederdeutsche Fachwerkstil mit seinen vielfältigen Rosetten als Schmuckelemente auf den hölzernen Brüstungsfeldern vertreten. Das Osterwiecker Heimatmuseum - bereits1930 im alten Rathaus gegründet - zeigt die Schätze der Stadt. Eine Seltenheit ist der über 500 Jahre alte Hochzeitsteller aus Ahornholz. Die Ausstellung beschäftigt sich natürlich besonders mit der Fachwerkbaukunst und hat eine prähistorische Sammlung aus archäologischen Grabungen in der Umgebung. Nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich dort, wo sich einst eine germanische Kultstätte befand, am südlichen Fallsteinhang der Bismarckturm. Von dem19 Meter hohen Turm kann man den Blick über das atemberaubende Panorama des Harzgebirges schweifen lassen. Diese Türme entstanden zu Ehren des ersten Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck. Um den „Eisernen Kanzler” zu huldigen, errichtete der Vorstand der Osterwiecker Schützengilde den Turm, der mit viel Brimborium 1904 eingeweiht wurde. Mehr als 550 Jahre konnte die Familie von Gustedt die Geschicke des Ortes Deersheim lenken. Mit der Bodenreform 1945 endete der Glanz - der bewirtschaftete Edelhof wurde enteignet. Der Edelhof - das Gutshaus aus dem 16. Jahrhundert - ist ein zweistöckiger Fachwerkbau, der nachträglich durch zwei Flügel erweitert wurde. Die Stadt Osterwieck baute mit Hilfe der Leaderregion „Rund um den Huy” einen Teil des Edelhofes zu einer Markthalle um. Auch soll hier ein multifunktionales Dorfzentrum entstehen. In Deersheim - erstmals 968 urkundlich erwähnt - befinden sich zwei romanische Kirchen. Diese zeugen davon, dass die Ortschaft aus zwei Dörfern, Bexheim und Deersheim zusammengewachsen ist. Neben der spätromanischen Deersheimer Kirche St. Peter und Paul gehört die Bexheimer Kirche St. Albanus zu den ältesten noch existierenden Kirchen der Harzregion. Der romanische Kirchenbau besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit einem romanischen Taufstein. Am Portal zum angrenzenden Kirchhof erkennt man das Wappen der Adelsfamilie von Gustedt, die 1406 vom Halberstädter Bischof Ernst mit den Dörfern Deersheim und Bexheim sowie dem Burglehn zu Schwanebeck beliehen wurde. Heute kümmert sich der Gustedt’sche Familienverein um die Aufarbeitung der Geschichte und trifft sich regelmäßig in Bexheim. Die Leaderregion „Rund um den Huy” fördert die Sanierung der Westturmanlage der Peter und Paul Kirche und der Fassade der St. Albanus Kirche. Schon 1013 erstmals urkundlich erwähnt liegt im nördlichen Harzvorland der Ort Berßel. Das Ortsbild bestimmen neben zahlreichen Fachwerkhöfen das im Kern barocke Herrenhaus (heute Schloss genannt) des Rittergutes, welches bis 1945 Sitz der Familie von Gustedt war. Hier im Schloss befindet sich die Heimatstube, in der Besucher in die Berßeler Geschichte eintauchen können. Thematisch gestaltete Räume geben Einblicke in die frühere Lebensart. Alte und neue Fotos sowie Gegenstände hängen an den Wänden, ebenso Erinnerungen an die beiden Weltkriege und die DDR. Ausgestellte historische landwirtschaftliche Geräte, Fotos von früheren Bauern und Darstellungen der landwirtschaftlichen Flächen zeugen vom harten Alltag der Landbevölkerung. Ein Besucherzimmer dient zur Einsichtnahme in die umfangreichen Akten und Schriftstücke zur Berßeler Geschichte und ist gleichzeitig ein Ort für Heimatabende.