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Langenstein

„... dem Himmel ein Stück näher”

Der Abschied von seiner Höhlenwohnung fiel Karl Rinder schwer. 1916 musste er allerdings aus gesundheitlichen Gründen sein felsiges Heim verlassen. „Hier war ich immer dem Herrgott ein Stückchen näher” waren stets seine Worte, als man ihn bewegen wollte, seine in Stein gehaunenen Wände zu verlassen. Er war der letzte, der die 1795 erstmals bezogenen Felsenwohnungen verließ. Zu finden ist diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit im nördlichen Harzvorland zwischen Blankenburg und Halberstadt. Bereits im Jahr 1177 ließ Bischof Ulrich auf dem „Langen Stein” ein sicheres Bollwerk errichten, um sich gegen die Übergriffe des Herzogs „Heinrich der Löwe” von Braunschweig zu wehren - die Geburtsstunde der Altenburg. Aber schon weit früher erkannten die ersten Siedler, dass der 300 Meter lange Felsrücken unter den damaligen Bedingungen fast uneinnehmbar war. Als altgermanische Fluchtburg bot dieser Berg einen sicheren Rückzugsort. Beim Bau der Burganlage wurden die schon vorhandenen Höhlen integriert. Nach der Fertigstellung verlegte Bischof Ulrich seine Residenz hier her. Im folgten noch 17 weitere Bischöfe auf die Burg. 1653 verschwand die Burganlage, sämtliche verwendbaren Steine kamen zur Dombauhütte Halberstadt. 1787 zogen die ersten Bewohner in die freien Felsenwohnungen, die sich über weite Teile des Ortes Langenstein verteilten. Neben Wohnung Hausnummer 11 auf dem „Langen Stein” finden Besucher des Ortes weitere originalgetreu restaurierte und liebevoll eingerichtete Wohnhöhlen am Schäferberg. Mit Leaderförderung konnte eine Freiflächen unterhalb der Höhlenwohnungen dorftypisch gestaltet und aufgewertet werden. Aus den Sandsteinquadern der alten Burg entstand auch der Schafstall auf dem Schäferhof. Als Leaderprojekt wurde 2013 der Schafstall mit großem persönlichen Engagement als Kultur- und Feldscheune umgestaltet. Der Schäferhof Langenstein, die älteste Hofanlage in Langenstein, ist ein denkmalgeschützter Vierseitenhof und beherbergt ein Landhotel und Restaurant. In der hier zu findenden Kreativwerkstatt entstehen handgefertigte Produkte aus der Wolle der Langensteiner Merino-Schafe. Ein besonderes Produkt der Kreativwerkstatt ist die Harzer Heilwolle die hautfreundliches Wollfett enthält, welches bei Ohrenschmerzen, Rheuma, Bronchitis, Rücken- und Gelenkschmerzen lindern wirkt. Im Hofladen auf dem Schäferhof gibt es täglich frische Wurstund Fleischspezialitäten sowie frisches Lammfleisch aus der Region. Regionaler Partner wie die Ziegenalm Sophienhof bieten hier ihre Spezialitäten an. Das Langensteiner Schloss und der Schlosspark, die dem Internationalen Bildungs- und Sozialwerk e.V. unterstehen, gehörte einst Maria Antonia von Branconi geb. von Elsener (1746–1793), einer Mätresse von Herzog Karl von Braunschweig und Bekannte von Johann Wolfgang von Goethe. Seit 1998 ist das Schloss Wohn- und Therapiezentrum für Menschen mit Autismus. Über Leader wurden in der Förderperiode 2000 - 2006 einige Vorhaben zur Verbesserung der Lebenssituation benachteiligter junger Menschen gefördert und erfolgreich umgesetzt.