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Sülldorf

Das süße Glück des Salzes im blau-roten Blütenmeer

Es ist nicht umsonst das berühmte „Salz in der Suppe“, das dem Leben die besondere Note gibt. Salz gilt von altersher als Kostbarkeit. In Sachsen-Anhalt gibt viele, gut ausgebildeten Salzlandstellen. Zu den interessantesten und größten Flächen gehören die Salzfelder bei Sülldorf mit noch sprudelnder Salzquelle. Die Salzfelder wurden zum Naturschutzgebiet erklärt, bringt die geologische Gegebenheit doch auch besondere Tiere und Pflanzen hervor. Dazu gehört beispielsweise der Salzlaufkäfer, der ansonsten nur an Meeresküsten vorkommt, wie dem Kaspischen oder Schwarzen Meer. Ihn zu entdecken, muss man genau hinsehen, ist der Wicht doch nur um die sechs Millimeter groß. Die interessierte Besucher erhalten Auskunft auf Informationstafeln, die an einem zwei Kilometer langen Naturlehrpfad aufgestellt worden sind. Ein besonders schöner Anblick bietet sich übrigens im Spätsommer zur Salzblüte, wenn das Areal bläulich und rot schimmert. Prägnant sind dann die Salzasternblüten und die Vorkommen der Queller, auch Meeresspargel genannt. Krönung ist das Salzblütenfest im September. Das Bördeland ist heutzutage vor allem für seine süße Seite bekannt, doch die salzige hat eine viel längere Tradition. Die Zuckerindustrie in der Region entstand um 1800. Der Ort Sülldorf jedoch erhielt seinen Namen durch die vorhandenen Salzquellen und wurde erwähnt erstmals 937 als Soltdorp. Mit dem Recht zur Salzgewinnung wurde 1299 die erste Salzgenossenschaft gegründet. Es gab bis zu zehn Siedehäuser in den Folgejahren, was eine Größe darstellte. Ausgerechnet der Preußenkönig allerdings beendete die Salzgewinnung am Ort: Friedrich Wilhelm I. kaufte das Recht zu Salzgewinnung ab, das war um 1726. Fortan durfte lediglich die Sole verwendet werden, dies jedoch nicht weniger erfolgreich – die salzige Lösung wurde als hervorragende Quelle zur Erholung entdeckt. Das erste Solebad für Kurgäste wurde 1820 eröffnet, weitere folgten. Die Bedeutung des Salzes wurde im Wappen des Ortes verewigt, mit drei blauen Salzasternblüten, offiziell genehmigt 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg. Die zudem enthaltenen gekreuzten Salzhaken entstammen dem historischen Wappen der Berndes aus dem 15. Jahrhundert. Die Familie besaß bedeutende Salzgewinnungsgewerke. Zeichen der Bedeutsamkeit der Familie ist ihr Wappen auf dem Eingangstor zum Kirchhof. Erinnerungen bieten lebensgroße Epitaphien betender Menschen an der Kirchhofmauer, die sich zumeist auf Berndes' Familienmitglieder beziehen. Ein Blickfang ist bereits der Torbogen, durch den man in den Innenhof der Kirche St. Martin gelangt. Ihr Ursprung liegt in der Spätromanik. Auffällig sind ihre Segmentbogenfenster, die bei einem Umbau Anfang 1700 eingefügt worden sind. Aus dieser Zeit stammen zudem die Sakristei und der Chor, der übrigens etwas niedriger ist als das Kirchenschiff. Quer zu diesem steht der Kirchturm. Auffällig ist die steile Holztonne an der Decke. Auf der nördlichen Seite befindet sich noch die Herrschaftsempore. Eine besondere Betrachtung lohnt der hölzerne Kanzelalter mit Reliefs von Evangelisten und reicher ornamentik vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Das älteste Stück ist der Taufstein aus Sandstein, datiert mit 1577. Unweit davon entdecken Spaziergänger im Park weitere steinerne Zeugen der Ortsverbundenheit mit einer prominenten Familie: das Denkmal für die von Angern, die so genannten „Salzbarone”. Ihre Tradition geht ins Jahr 1160 zurück, in dem erstmals urkundlich Theodoricus de Angeren erwähnt wird. Zu seinen Nachkommen zählte Kuno von Angern, der sich 1388 im Erzstift Magdeburg niederließ. Ihm folgten Familienmitglieder als Ministeriale der Erzbischöfe. Heinrich von Angern war ab 1387 Domherr, Dietrich von Angern Dekan des Kollegiatstifts St. Nikolaus in Stendal (um 1450), Ludolph von Angern