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Meyendorf

Auf den Spuren von Erzbischof, Zisterzienserinnen und Nathusius

Der Magdeburger Erzbischof Ludolf soll 1192 Meyendorf in einer Schenkungsurkunde erwähnt haben. Und es war ebenfalls Ludolf, der 1200 vermutlich als Erster im Deutschen Reich, dem Deutschen Orden ein Stück Land für ein Hospital zur Armen- und Krankenpflege im westlichen Teil von Halle an der Saale stiftete und damit zur Ersterwähnung Meyendorfs dem Ort vielleicht eine Bestimmung für die Gegenwart geben sollte. Denn heute werden hier pflegebedürftige Menschen betreut. Zunächst war Meyendorf im Mittelalter allerdings ein Bauerndorf und Sitz der gleichnamigen adeligen Familie. Schließlich stifteten die Brüder Heinrich von Gronenberg, Probst und Kantor des Erzstiftes Magdeburg und Ritter Gebhard dort 1267 ein Zisterzienserinnen-Kloster. Das Dorf selbst stand fortan hinter der Bedeutung des Klosters zurück. Durch Erwerb und Schenkungen erlangte das Kloster allerdings bald Ansehen und Wohlstand. Erst ein Großbrand im Jahr 1610 und der folgende 30-jährige Krieg richteten weitgehende Schäden an, die über viele Jahrzehnte am Kloster sichtbar blieben. Auch die Klosterkirche wurde dabei zerstört. Erst der Äbtissin Theresia Henkel gelang es, dem Kloster einen neuen Aufschwung zu schenken. Unter ihr wurde 1720 beispielsweise die barocke Klosterkirche St. Andreas und Maria errichtet. Die mehr als 500-jährige Kloster-Geschichte findet allerdings mit der fortschreitenden Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts ein Ende. Der Magdeburger Kaufmann Johann Gottlob Nathusius erwirbt 1830 die Anlage. Aus den Wirtschaftsund Klostergebäuden wurde nun ein modern geführter Gutsbetrieb. Schon wie in Hundisburg legten Nathusius und seine Nachkommen einen großen Landschaftspark an. Die heute denkmal- und naturgeschützte Parkanlage gehört zu den schönen historischen Gärten Deutschlands. Sie verbindet Meyendorf mit dem Ortsteil Remkersleben. 1835 übernimmt August Engelhard von Nathusius den Meyendorf’schen Betrieb und beginnt 1852 mit der Zucht von Rindern und Pferden. Während der Zeit der deutschen Teilung erhält die alte Klosteranlage ihre heutige Bestimmung. Es wird ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet. Nach 1990 erfolgte eine umfassende Renovierung und seither ist die Kloster Meyendorf Betreuungszentrum GmbH Eigentümerin und Trägerin der Einrichtung, in der pflegebedürftige Menschen ein Zuhause haben. Der angrenzende Teich im Landschaftspark wird heute zur Fischaufzucht genutzt und der schöne Park ist noch immer ein beliebter Ort zum Spazieren. Im „Klostercafé“, direkt am Teich, können die Bewohner von Kloster Meyendorf, deren Angehörige und Besucher der Anlage Kaffee trinken und Kuchen essen. Im Sommer lädt die Terrasse zum Entspannen ein. Das renovierte, historische Kleinod mit seinem schönen Landschaftspark ist jederzeit eine spannende Entdeckungsreise wert.