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Osterweddingen

Reichtum der Tauben, barocke Rosen und der Zauber des alten Klosters

Bei einer Fahrt auf der Straße der Romanik, trifft man immer wieder auf die für diese Gegend charakteristischen Bördedörfer. Einer dieser Vertreter, ein wenig abseits der Straße, ist Osterweddingen im schönen Sülzetal. Die Gründung des Ortes lässt sich nicht genau datieren, aber Überreste einer Pfahlbausiedlung beweisen, dass sie sehr früh begann. Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 937 datiert, als Kaiser Otto I. dem damaligen Kloster ausgedehnte Ländereien, darunter auch „Osteruuattinga”, zum Geschenk machte. Osterweddingen wurde bald zum wichtigsten Besitz des Klosters und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Heute hat sich Osterweddingen, neben seiner landwirtschaftlichen Bedeutung, zu einem modernen Industriestandort entwickelt. Doch wer genau hinschaut, kann immer noch die Zeugen des einstigen Reichtums und der bäuerlich geprägten Vergangenheit entdecken. Eine der Sehenswürdigkeit des Ortes ist sicherlich die alte Dorfkirche. Erstmals 1321 erwähnt, aber wahrscheinlich schon viel früher erbaut, erwarten den Besucher im inneren einige prächtige barocke Schnitzereien. Und am Giebel der Sakristei erinnert das Wappen des Klosters Berge zu Magdeburg an die bedeutungsvolle Vergangenheit des Ortes. Mönche, die nicht zum Domstift gehörten, fanden im einstigen Kloster Unterschlupft. Es entstand um das Jahr 950. Erstmals urkundlich erwähnt wird es 965. Spätestens 1363
wurde der Name Kloster Berge geprägt, wegen der etwas höheren Lage des Baus. Seine Geschichte ist mit einigem Auf und Ab verbunden, mit Segen und Katastrophen. So gab es 1017 den ersten großen Brand, 1525 gar stürmten und plünderten in der aufregenden Zeit der Reformation etwa 200 Magdeburger Bürger die Anlage vor den Toren der Stadt. Auch im 30-
jährigen Krieg wurde sie arg gebeutelt. Mit Napoleon kam der endgültige Niedergang und letztlich der Abriss 1813.
Weitere Zeugen der Vergangenheit sind zum Beispiel die drei Taubentürme, welche mehr als 250 Jahre alt sind. Einer dieser Türme ist auf dem Grundstück des Landhotel „Schwarzer Adler” zu finden, sogar in Verbindung mit einer Taubenwand, was auch früher schon sehr selten war. Das Landhotel erstreckt sich über insgesamt drei Höfe und Gärten und nutzt geschickt die bestehende historische Architektur der Bauernhöfe. Im Jahr 1993 wurde der damalige „Ausspann“, der alte Dorfkrug von 1734, gemeinsam mit einem angrenzenden Vier-Seiten-Hof zu einem komfortablen Hotel und Restaurant umgebaut. Die Betreiberfamilie verstand es, die klassischen Vier-Seiten-Höfe vollständig zu erhalten, und so finden sich auf der gesamten Anlage immer wieder raffinierte Ecken und viele Räumlichkeiten, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Einmal im Jahr, zur Zuckerrübenkampagne, wird im Rahmen der Süßen Tour eine Reise auf den Spuren des „Weißen Goldes“ veranstaltet. Hier kann man auf anschauliche Weise an weiteren Stationen die Bedeutung des Zuckerrübenanbaus und der sich daraus entwickelnden Industrie erleben. Natürlich gibt es auch in der Umgebung des Dorfes lohnende Ausflugsziele, allem voran das Naturschutzgebiet „Sülzetal”. Dieses ist nur zwei Kilometer entfernt und wunderbar mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen. Hier erwartet Sie eine der größten und wertvollsten Binnenlandsalzstellen Deutschlands, mit besonderer Flora und Fauna. Aber auch die Naturschutzgebiete „Großer Bruch”, ein ehemaliges Sumpf- und Moorgebiet sowie das „Hohe Holz” mit seinem umfangreichen Baum- und Pflanzenbestand, laden den Besucher zum Spazieren und Verweilen ein. Ein Abstecher von der Straße der Romanik lohnt also auf jeden Fall, viele kleine und Große Schätze warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden!