Die Kanzel
Sie gehört zu den schönsten Werken der deutschen Spätrenaissance.
Der aus Nordhausen stammende Bildhauer Christoph Kapup hat sie 1595 bis
1597 geschaffen. Die Alabasterfiguren und reliefs sind trotz ihrer Fülle
durch Kapups sicher stilisierende Art zu einer übersichtlichen harmonischen
Komposition zusammengeschlossen. Im Zentrum des Kanzelkorbes steht Christus
als Erlöser der Welt, neben ihm die Dompatrone Mauritius und Katharina.
Auf ihn weisen die Darstellungen aus der Heilsgeschichte des Alten Testaments,
die Schöpfungsreliefs und Prophetengestalten (seit 1945 verschwunden)
auf der Kanzeltreppe, die am Kanzelkorb mit dem Vorläufer Christi,
Johannes dem Täufer, enden. Bilder aus dem Leben Jesu am unteren Rande
des Kanzelkorbes und an der Kanzeltür leiten das Neue Testament ein.
Die vier Evangelisten und die eindrucksvolle Darstellung des Apostels Paulus
als Kanzelträger stehen für die Verkündigung der guten Nachricht
von Christus. Die Darstellung der christlichen Tugenden und die kaum sichtbare
göttliche Trinität im Schalldeckel verweisen auf das Ziel der
Predigt: auf den Glauben und die christliche Lebensweise. Der Mauritiusadler
schließt den Schalldeckel ab.
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