Das Chorgestühl
Es war vermutlich zur Weihe des Domes 1363 fertiggestellt. Die
Arbeiten an den Chorwangen, die ausführlich die Stationen des Lebens
Jesu darstellen, weisen auf einen nicht namentlich überlieferten niedersächsischen
Schnitzer hin, der wenig später wohl auch am Bremer Domchorgestühl
tätig war. Besonders hervorzuheben sind die Darstellungen der Geburt,
des Einzugs in Jerusalem und des Letzten Abendmahles. Die Miserikordien
unter den Klappsitzen tragen eine Fülle von humorvollen, derben Bildern,
die mit ernstem Hintergrund die Domherren an einen gottgefälligen
Lebenswandel gemahnen. Das eichene Chorgestühl war nach der großen
Domrestaurierung des 19. Jahrhunderts ausgemustert und erst 1844 neu zusammengestellt
worden, dabei wurden Teile des wurmstichigen Gestühls erneuert. Die
künstlerische Qualität der Nachbildungen (innere östliche
Sitzbänke) steht allerdings weit unter der der Originale. |