Der Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharinen


Die Bronzegrabplatten Im Chorumgang

Sie geben Zeugnis von der bedeutenden, im 12. Jh. in Magdeburg ansässigen Bronze- gießwerkstatt. Die liegende Grabplatte stellt den 1152 verstorbenen Erzbischof Friedrich von Wettin dar. Archaische Strenge herrscht in der noch keineswegs als individuelle Person zu betrachtenden Darstellung vor. Der Bischofsstab tritt mit der Spitze auf die kleine hokkende Figur des antiken Dornausziehers als Symbol des Heidentums, das durch das Christentum überwunden wird. Etwa 40 Jahre später entstand die Bronzeplatte seines Nachfolgers Wichmann von Seeburg, einem Vertrauten des Staufenkaisers Friedrich Barbarossa, eigentlicher Begründer der erzstiftischen Landesherrschaft. Ihm ist die Zusammenfassung und Ergänzung einzelner Privilegien und Gewohnheitsrechte zum »Magdeburger Recht« zu verdanken. Das für die damalige Zeit außerordentlich fortschrittliche Stadtrecht ist an über 50 Städte, vor allem in Mittel- und Osteuropa, verliehen worden und hatte z. T. bis ins 19. Jh. hinein Gültigkeit. Die Grabplatte Wichmanns ist wesentlich weicher und plastischer modelliert, Gewandfalten lockern die strenge Symmetrie und lassen die Gestalt lebendiger erscheinen.


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