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KONZERT DER FREUNDSCHAFT
 

Konzert der Freundschaft

1985 haben Stojantschew und Hans-Georg Bürger, Leiter des Hauses der DSF (Deutsch–Sowjetische–Freundschaft) die Reihe „Konzert der Freundschaft” ins Leben gerufen. Hauptsächlich Werke Magdeburger Komponisten sollten aufgeführt werden. Die Konzerte fanden drei- bis viermal im Jahr im Haus der DSF „Erich Weinert” in der Hegelstr. (heute Palais am Fürstenwall) statt.
Dort fanden bereits seit 1984 die monatlichen Treffs der Magdeburger Komponisten statt. Der Titel der Reihe „Konzert der Freundschaft” ist auf den Namen des Hauses der DSF zurückzuführen. Über das erste Konzert schreibt die Presse, dass besonders viele „sowjetische Freunde” zugegen waren.
Die Konzertreihe trug den Untertitel „Magdeburger Komponisten”. In der Broschüre „Magdeburger Zeitgenössisches Musikschaffen 1989” (Hrsg. VKM, Bezirksverb. Halle/Magdeburg) erscheint als Titel nur noch „Konzert Magdeburger Komponisten”.
Das Ziel, einen größeren Hörerkreis für zeitgenössische Musik zu gewinnen, das von den staatlichen Organen und vom VKM verfolgt wurde, war auch für die Initiierung dieser Reihe ausschlaggebend (DNW 28. 11. 85). Dem Staat war es dienlich, die Konzerte im Haus der DSF mit dem Namen „Konzert der Freundschaft“ zu etablieren. So war es möglich, für die Öffentlichkeit ein Bekenntnis der Komponisten zur deutsch- sowjetischen Freundschaft darzustellen. (DNW 28. 11. 85).
Die ersten Konzerte der Reihe hatten bestimmte Schwerpunkte. Ausschließlich Werke Magdeburger Komponisten wurden aufgeführt.
Beim 1. Konzert am 02. 12. 1985 erklangen die Uraufführung der „Musik für Blechbläser” von Dörr, „Fünf Tricinien für zwei Trompeten und Posaune” von Kopf und „Musikalische Momente für Blechbläser” von Stojantschew. Das Programm ergänzten der 1. Satz aus der 2. Klaviersonate von Trinko und Jazzimprovisationen sowie der Liederzyklus „Sterne” von Nathow.
Im 2. Konzert am 10. März 1986 wurden Streichquartette von Dörr, Nathow und Stendel aufgeführt.
Die Besonderheit des 3. Konzertes war ein Versuch des Brückenschlags zur Unterhaltungsmusik. Es fand am 28. 04. 1986 statt. Uraufführungen von Kopf, Petzold, Stojantschew und Trinko standen auf dem Programm. Der Versuch, die Grenze zwischen U- und E- Musik in diesem Konzert durchlässig zu gestalten, wurde schon durch die Einbeziehung des Tanz- und Unterhaltungsorchesters Kulturpark Rotehorn unter der Leitung von Curt Dachwitz deutlich.
So unterschiedlich die Auffassungen der Komponisten über das Bestehen oder Nicht-Bestehen einer Grenze zwischen der U- und E- Musik sind, so unterschiedlich waren auch die Werke an diesem Abend.
Von Trinko erklang z. B. eine Musik für Big Band, während Kopfs Werk „Die neun Töchter der Mnemosyne” für Glasstabspiel und zwei Saxophone durch diese Besetzung eher einen Schritt in die Richtung der experimentellen Musik tat.
In die Reihe „Konzert der Freundschaft” wurde jährlich ein Konzert mit der Komponistenklasse der Bezirksmusikschule „Georg Philipp Telemann” Magdeburg einbezogen.
Jeweils standen auch Werke von Magdeburger Komponisten auf dem Programm.Magdeburger Komponisten waren der Mittelpunkt der Reihe. Sie konnten Werke zur Aufführung bzw. Uraufführung bringen. Jedoch wurden die Programme nicht ausschließlich mit zeitgenössischer Musik gestaltet.