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GRUPPE NEUE MUSIK
 

„Gruppe Neue Musik Magdeburg”

Bei den 1. Musikfesttagen des Bezirkes Magdeburg, die vom 13.-22.11.1987 stattfanden, trat die „Gruppe Neue Musik Magdeburg”, zunächst noch als „Ensemble für zeitgenössische Musik“ Magdeburg bezeichnet, das erste Mal in Erscheinung.

Schon 1985 war die Rede davon gewesen, ein Ensemble zu gründen, das sich ausschließlich der Neuen Musik widmet (DNW, 28.11.85).

Ein Entwurf des Statutes vom 3.10.1986 für das Ensemble von den Vorstandsmitgliedern des Bezirksverbandes Halle/Magdeburg des VKM Günter Bust und Klaus-Dieter Kopf unterzeichnet, liegt vor (s. Anhang).

Ende Februar 1987 entschied sich der Vorstand des VKM Halle/Magdeburg für eine möglichst baldige Konstituierung des „Ensembles für zeitgenössische Musik“ Magdeburg in Vorbereitung der 1. Musikfesttage des Bezirkes Magdeburg. Bereits Anfang März traf der Komponistenverband Absprachen mit dem Rat des Bezirkes Magdeburg, die zur Bildung des Ensembles durch den Rat des Bezirkes Magdeburg führten (Brief vom 4. 3. 87).

Da das Ensemble aus Musikern des Städtischen Orchesters bestehen sollte, wurde auch GMD Roland Wambeck in Entscheidungen, z. B. über die Wahl des Ensembleleiters, einbezogen.

Die Leitung des Ensembles übernahm der damalige Chordirektor des Theaters Magdeburg Gorm Geißler.

Nach dem Auftakt bei den Bezirksmusikfesttagen im November 1987 etablierte sich die „Gruppe Neue Musik Magdeburg“ in den Jahren 1988 und 1989 innerhalb der Reihe „Zeitgenössische Musik im Gespräch” mit jeweils vier geplanten Konzerten pro Jahr in der Magdeburger zeitgenössischen Musikszene. Das letzte Konzert im Jahr 1989 (19.11. Uraufführung der Kantate „Erdenleben” von Kopf) fiel aus, was auf die politischen Veränderungen der Wendezeit im Herbst 1989 zurückzuführen ist.
Die Programme beinhalteten sowohl Werke Magdeburger zeitgenössischer Komponisten als auch andere moderne und zeitgenössische Musik, die bisher in Magdeburg nicht oder kaum zu hören gewesen war. Kammermusikalische Werke von Ives, Janáček, Messiaen und Strawinsky erklangen neben Werken von Komponisten aus der DDR, die überregional, jedoch meist nur auf dem Gebiet der DDR anerkannt waren (s. Anhang).

Anlässlich des 90. Geburtstages von Hanns Eisler erklangen 1988/89 mehrere Werke von ihm.
Die „Gruppe Neue Musik Magdeburg” bedeutete für die Magdeburger Komponisten einen Gewinn. Die Aufführungen ihrer kammermusikalischen Werke waren besser abgesichert. Auch für das musikinteressierte Magdeburger Publikum hätte das Ensemble eine Bereicherung sein sollen, kam doch moderne Musik, die sonst in Magdeburg so gut wie nie gespielt worden war, zur Aufführung. Die vorliegenden Besucherzahlen der Konzerte liegen jedoch nur zwischen 24 und 44.